World of Cocoa: Nickel und Kakao

Neue EU-Vorschriften und ihre Auswirkungen auf die Branche

Seit dem 1. Juli 2025 gelten neue EU-Grenzwerte für Nickel in Lebensmitteln, darunter auch für Kakao, einen der wichtigsten Rohstoffe in der Schokoladen- und Lebensmittelindustrie. Für Importeure und Großabnehmer bedeutet dies, dass Rohstoffe, die bisher als unproblematisch galten, nun streng überwacht werden müssen, um die gesetzlichen Standards einzuhalten.

Die Nichteinhaltung der neuen Grenzwerte kann zu Produktionsunterbrechungen, Produktrückrufen oder Lieferengpässen führen. Für Unternehmen wie Bohnkaf ist es daher von entscheidender Bedeutung, die Überwachung der Lieferkette, die Prüfverfahren und die Qualitätskontrollmaßnahmen zu verbessern.

Warum der Nickelgehalt in Kakao von Bedeutung ist
Nickel ist ein natürlich vorkommendes Element in der Erde und kommt daher in vielen landwirtschaftlichen Produkten vor. In geringen Mengen ist Nickel für den Menschen unbedenklich. Höhere Nickelkonzentrationen können jedoch bei empfindlichen Personen gesundheitliche Probleme auslösen, insbesondere Hautreaktionen bei Menschen mit Nickelallergien. Daher unterliegen Lebensmittel mit erhöhten Nickelkonzentrationen zunehmend gesetzlichen Vorschriften.

Kakao ist davon besonders betroffen, da er Nickel aus dem Boden aufnehmen kann. Der Gehalt hängt stark von der Anbauregion, der Bodenbeschaffenheit und den Verarbeitungsmethoden ab. Für Importeure und Großhändler bedeutet dies, dass die Rohstoffe sorgfältig überwacht werden müssen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Neue EU-Verordnung 2024/1987: Inkrafttreten und Grenzen
Die Europäische Union hat mit der Verordnung (EU) 2024/1987 neue Höchstwerte für Nickel in Lebensmitteln festgelegt. Ziel ist es, Gesundheitsrisiken für empfindliche Verbraucher, insbesondere nickelallergische Personen und Kleinkinder, zu minimieren.

Die wichtigsten Höchstwerte für Kakao- und Schokoladenprodukte sind:
• Kakaopulver (Rohstoff oder für Verbraucher): max. 15 mg/kg
• Milchschokolade mit weniger als 30 % Kakaoanteil: max. 2,5 mg/kg
• Milchschokolade mit 30 % oder mehr Kakaoanteil: max. 7 mg/kg
• Fettarmes Kakaopulver (für Verbraucher oder als Zutat): max. 15 mg/kg

Diese Grenzwerte gelten für alle Sendungen innerhalb der EU, einschließlich Rohstoffen, die in großen Mengen an die Lebensmittelindustrie geliefert werden.

Auswirkungen auf die Lieferkette
Die Verordnung hat direkte Auswirkungen auf die Lieferkette. Kakao aus nickelreichen Böden könnte von bestimmten Abnehmern gemieden werden. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Lieferanten, die transparente Analysen und zuverlässige Dokumentationen zum Nickelgehalt bereitstellen. Bohnkaf setzt auf langfristige Partnerschaften mit ausgewählten Anbaugebieten und eine genaue Analyse jedes einzelnen Rohstofflieferanten.

Darüber hinaus wird es für unsere Großkunden immer wichtiger, die Rückverfolgbarkeit von Kakao sicherzustellen. Vom Anbau bis zur Verarbeitung müssen Daten zum Nickelgehalt und zu den Tests vollständig dokumentiert werden. So können Unternehmen der Lebensmittelindustrie ihren Verpflichtungen gegenüber den Verbrauchern nachkommen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte gewährleisten.

Ausblick
Die neuen EU-Vorschriften zu Nickel in Lebensmitteln unterstreichen den engen Zusammenhang zwischen Verbrauchersicherheit und Rohstoffmanagement. Die Verordnung (EU) 2024/1987, die seit Juli 2025 in Kraft ist, legt klare Standards fest, die sich direkt auf die Kakaoindustrie auswirken. Für uns bedeutet dies eine erhöhte Verantwortung, vom Anbau über den Import bis hin zur Lieferung an Großkunden.

Wir betrachten diese Entwicklungen nicht als Einschränkungen, sondern als Chancen. Durch transparente Lieferketten, gezielte Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern können wir unseren Kunden höchste Qualität und Sicherheit garantieren. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Nickel in Kakao ist mehr als reine Bürokratie. Sie zeigt, dass Qualität, Gesundheit und verantwortungsbewusstes Handeln Hand in Hand gehen – ein Ansatz, der in der Lebensmittelindustrie zunehmend den Unterschied ausmacht.